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Mobiles Lernen für Alle

Freitag, den 09. November 2012 um 10:55 Uhr

Logo der FernUniversität HagenGestern hat an der FernUniversität in Hagen der „Mobile Learning Day 2012“ stattgefunden. Experten diskutierten, wie Lern- und Lehrsituationen zukünftig gestaltet werden müssen.

In den Vorträgen beim Mobile Learning Day ist die aktuelle internationale Entwicklung durch die Experten Prof. Dr. Mohamed Ally von der Athabasca University in Kanada und Prof. Dr. Diana Laurillard vom Institute of Education in London vorgestellt worden. Aufgrund der hohen Verbreitung und großen Vertrautheit im Umgang mit mobilen Endgeräten unter jungen Menschen, bietet es sich an, diese Technologien zukünftig in konkreten Situationen zum Lernen einzusetzen. Wichtig dabei ist, dass für die Lerner ein Mehrwert durch die Nutzung der Anwendungen für das mobile Lernen erkennbar ist. Insbesondere die zukünftig veränderte Rolle der Lehrenden in diesem Prozess ist in Hagen diskutiert worden. Es wurden aber auch ganz konkrete Erfahrungen zum Thema „App“-Entwicklung in den Arbeitsgruppen ausgetauscht.

Am Nachmittag des „Mobile Learning Day“ sind konkrete Beispiele aus der beruflichen Bildung diskutiert worden. Wichtig bei der Entwicklung solcher Mobilen Lern-Apps ist die Berücksichtigung der Zielgruppe. Alle Studierenden an Hochschulen, aber auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen müssen die Möglichkeit haben, diese Lernangebote zu nutzen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Barrierefreiheit der Anwendung. Häufig ist den Auftraggebern und Entwicklern der „Apps“ nicht bekannt, dass mobile Endgeräte zum Beispiel auch von blinden Menschen oder Menschen mit motorischen Einschränkungen genutzt werden können.

Viele Smartphones bieten bereits Möglichkeiten der Spracheingabe und Sprachausgabe. Darüber hinaus sind auch Apps verfügbar, die als Hilfsmittel eingesetzt werden können, um Funktionen entsprechend der Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer abzubilden. Hilfsmittel aus dem Hardwarebereich können ebenfalls über die Schnittstellen der Smartphones angeschlossen werden. Einige Beiträge zu diesem Thema sind auch beim Di-Ji-Kongress im September behandelt worden und werden demnächst in der Kongressdokumentation nachzulesen sein.

Um Menschen mit Behinderungen nicht von der Nutzung dieser Lernangebote auszuschließen, ist es daher wichtig, Barrierefreiheit von Anfang an im Design- und Entwicklungsprozess der mobilen Anwendungen zu berücksichtigen. Zum Beispiel die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV) ist auf grafische Programmoberflächen mobiler Endgeräte und Web-Anwendungen anwendbar. International wird das Thema „ Mobile Accessibility“ unter anderem vom „World Wide Web Consortium“ diskutiert und entsprechende Handlungsempfehlungen entwickelt und bereitgestellt.

Diese Anforderungen an Universelles Design und Barrierefreiheit treffen auch auf Baukastensysteme und Entwicklungsoberflächen zu, die die Lehrenden nutzen, um die Lerninhalte zu organisieren und per „App“ zur Verfügung zu stellen. Auch hier muss es Lehrenden mit Behinderung möglich sein, die Lerninhalte mit den Softwarewerkzeugen zu erstellen und zu verwalten.

Werden diese Anforderungen bei der Entwicklung frühzeitig berücksichtigt, steht dem „Mobilen Lernen für Alle“ nichts mehr im Weg.

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