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Studie: Wahlprogramme sind nur schwer zu verstehen

Dienstag, den 27. August 2013 um 06:57 Uhr

Grafik eines Laptops mit dem Leichte Sprache LogoLange und verschachtelte Sätze, Fremdwörter und „Wortmonster“: Laut einer Untersuchung der Universität Hohenheim sind die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl in weiten Teilen für die Bürger nur schwer zu verstehen. "Kein einziges Programm ist richtig verständlich", zitiert die Zeitung „Welt am Sonntag“ den Leiter des Instituts für Kommunikationswissenschaft, Prof. Frank Brettschneider. Neben den rund 100 Seiten langen Programmen haben die Parteien jedoch diesmal auch Fassungen in leichter Sprache vorgelegt.

Der Studie zufolge hat die Christlich Demokratische Union (CDU) noch das verständlichste Wahlprogramm verfasst. Dabei erreicht sie nach den Veröffentlichungen der „Welt am Sonntag“ auf einer Skala von 0 (sehr unverständlich) bis 20 (sehr verständlich) nur einen Wert von 9,9 – und ist damit in noch weniger verständlich als ein Wirtschaftsartikel in einer großen Tageszeitung.

Am schlechtesten schnitt in der Bewertung das Programm der Piratenpartei ab (Indexwert: 5,8). Zum Vergleich: Selbst eine durchschnittliche politikwissenschaftliche Doktorarbeit (Indexwert: 4,3) sei nicht viel unverständlicher, schreibt die Zeitung. Sätze mit mehr als 40 Wörtern oder Fachbegriffe wie „Sharing Economy“ oder „Eingriffssausgleichsregelung“ machten es dem Leser schwer zu verstehen, was die Parteien wollen.

Mit einer einfach verständlichen Sprache ist es also der Untersuchung zufolge für die Wähler nicht weit her. Demgegenüber begrüßt das Projekt „Digital informiert – im Job integriert“, dass einige Parteien Versionen in leichter Sprache anbieten und so Menschen mit Lernschwierigkeiten den Zugang zu den Informationen der Parteien ermöglichen. Hinzu kommen Audiofassungen und Videos mit Deutscher Gebärdensprache für Menschen mit Behinderungen.

Zwar bedeutet ein Wahlprogramm in leichter Sprache keinen Ersatz für eine ausführliche und dabei für alle Bürger verständliche Originalfassung, dennoch macht es manches „Wortmonster“ sicherlich für Alle verständlicher. Hier sind die Fassungen abrufbar:

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