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Barrierefreie Umfragen – Di-Ji berät Psychologen

Freitag, den 14. Februar 2014 um 10:42 Uhr

Die meisten Webseiten sind so gestaltet, dass sie ihre Besucher unterhalten und informieren. Nur selten ist es für den Besucher notwendig ein Formular auszufüllen, zum Beispiel um in einen geschützten Bereich zu gelangen, eine Suche durchzuführen oder einen Kontakt herzustellen. Anders sieht die Situation bei Umfragen aus, die die Arbeitsgruppe Diagnostik und Differentielle Psychologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf um Herrn Professor Dr. Jochen Musch auch im Internet durchführen.

Bei Umfragen steht nicht so sehr die Information und Unterhaltung im Vordergrund, sondern die Beantwortung von Fragen und die persönliche Einschätzung und Bewertung von Situationen und Sachverhalten. Zum Beispiel gibt es Fragen bei denen auf einer Skala von 1 bis 6 (Schulnoten) angegeben werden soll, wie zufrieden man mit etwas ist oder für wie wichtig man etwas hält. Die folgenden Abbildungen zeigen typische Beispiele dafür, wie dies häufig realisiert ist:

Screenshot von 2 Fragen, die nebenstehend eine lediglich am Anfang und Ende beschriftete Skala aus Optionsfelder nutzen

Beispiel 1: Möglichkeit einer Antwortskala, die nur wenig Möglichkeit zur Beschriftung zulässt und meist nicht barrierefrei umgesetzt ist

Screenshot einer Frage mit 6 Auswahlfeldern, die jeweils einzeln beschriftet sind

Beispiel 2: Umsetzung der Antwortmöglichkeiten, die hier mehr Platz verbraucht, aber bessere Möglichkeiten zur Beschriftung der Antworten bietet.

Die Grundlage für die Beantwortung dieser Fragen sind Formulare. Nach einer Frage oder der Beschreibung eines Sachverhalts werden dem Anwender ein Formularfeld oder mehrere Formularfelder angeboten. Das können zum Beispiel Textfelder, Auswahl- oder Optionsfelder sein. Wichtig ist, dass es zu jedem Feld ein Beschriftungsfeld gibt, aus dem die Bedeutung des Feldes hervorgeht. Zwischen dem Beschriftungsfeld und dem Formularelement besteht eine Verbindung. So ist es zum Beispiel sehr hilfreich, dass es ausreicht, wenn man die Beschriftung eines Optionsfeldes anklickt und nicht unbedingt die kleine Fläche des Optionsfeldes treffen muss.

Eine ausführliche Anleitung mit Beispielen, wie Formulare barrierefrei erstellt werden können ist im BITV-Lotsen zu finden. Den BITV Lotsen hat das FTB für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Bundes geschrieben, er steht online allen kostenfrei zur Verfügung. Barrierefreiheit bei Online Umfragen spielt gerade deshalb eine große Rolle weil eine unzugängliche Umfrage Menschen ausschließt. Gerade diese Beteiligungsmöglichkeiten sind jedoch für eine erfolgreiche Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention wichtig. Wenn ein Querschnitt aus der gesamten Bevölkerung an einer Umfrage teilnehmen soll, dann können nur diejenigen teilnehmen, die die Webseite bedienen können. Das sind nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern zunehmend auch Menschen die zum Beispiel altersbedingte Einschränkungen haben.

Am 11. Februar 2014 fand eine Informationsveranstaltung mit Lehrenden und Studierenden der Arbeitsgruppe Diagnostik und Differentielle Psychologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf statt. Neben einer Einführung in die Thematik, den rechtlichen Rahmenbedingungen wurden im weiteren Verlauf der Veranstaltung auch praktische Beispiele aus der täglichen Arbeit behandelt. Interessierte Teilnehmer hatten am Ende noch die Möglichkeit Hilfsmittel wie eine Kopfmaus und eine Kameramaus auszuprobieren.

Sollten Sie an einer Umfrage aufgrund von Barrieren nicht teilnehmen können, melden Sie die Umfrage der Meldestelle für digitale Barrieren, damit zukünftig mehr Umfragen barrierefrei für Alle angeboten werden.

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