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Leitfaden zur Gestaltung eines barrierefreien Intranets für Autoren

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  1. Leitfaden zur Gestaltung eines barrierefreien Intranets für Autoren
  2. Bereitstellung äquivalenter Alternativen für Audio- und visuelle Inhalte (angezeigt)
  3. Verständlichkeit ohne Farbe
  4. Korrekte Verwendung von Markup-Sprachen
  5. Kenntlichmachung sprachlicher Besonderheiten
  6. Nutzung und Beschreibung von Tabellen
  7. Nutzbarkeit ohne neuere Technologien
  8. Kontrolle zeitgesteuerter Änderungen des InhaltsKontrolle zeitgesteuerter Änderungen des Inhalts
  9. Zugänglichkeit von BenutzerschnittstellenZugänglichkeit von Benutzerschnittstellen
  10. Unabhängigkeit der Funktionen von Ein- und Ausgabegeräten
  11. Verwendbarkeit älterer assistiver Technologien
  12. Öffentlichkeit und Dokumentation verwendeter Technologien
  13. Kontext- und Orientierungsinformationen
  14. Gestaltung von Navigationsmechanismen
  15. Förderung des allgemeinen Verständnisses
  16. Kurzfassung
  17. Literatur

Anforderung 1

Für jeden Audio- oder visuellen Inhalt sind geeignete äquivalente Inhalte bereitzustellen, die den gleichen Zweck oder die gleiche Funktion wie der originäre Inhalt erfüllen.

 

Versehen Sie Bilder und grafische Elemente, die der Vermittlung von Informationen dienen, mit Alternativtexten. Diese Alternativtexte ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, die mit der Grafik transportierte Information wahrzunehmen.

Vermeiden Sie für den Alternativtext zu lange und zu ausführliche Beschreibungen, falls es für das Verständnis nicht unbedingt erforderlich ist. Als Obergrenze werden 80 Zeichen genannt. Diese Anzahl resultiert aus den maximal auf einer Braille-Zeile (siehe Abbildung 1) darstellbaren 80 Zeichen. Jedes dieser Zeichen wird durch acht in die Tastatur integrierte Stifte dargestellt. Je nach Position des Stiftes (ein- oder ausgefahren) kann ein unterschiedliches Zeichen mit den Fingern ertastet werden.

Eine Braille-Tastatur im EinsatzAbbildung 1: Eine Braille-Tastatur im Einsatz

Grafiken werden in (X)HTML über das sogenannte img-Element in Text eingefügt. Das img-Element besitzt das alt-Attribut über das ein Alternativtext angegeben werden kann. Verwenden Sie das dazugehörige Eingabefeld in Ihrem Editor, um einen Alternativtext zu vergeben.

Sollten für die Beschreibung der Grafik 80 Zeichen nicht ausreichen (etwa weil ein in der Grafik enthaltener Börsenkurs detaillierter beschrieben werden muss) und Sie den informativen Inhalt nicht in den Fließtext integrieren möchten, müssen diese Informationen auf andere Weise bereitgestellt werden.

Für diesen Fall besitzt das img-Element neben dem alt-Attribut noch das longdesc-Attribut, das es Ihnen ermöglicht, eine detaillierte Beschreibung des Bildinhalts auf einer separaten Seite anzubieten. Unterstützt Ihr verwendeter Editor die Verwendung des longdesc-Attributes nicht, können Sie den HTML-Quelltext oftmals manuell bearbeiten. Benötigen Sie häufiger eine detaillierte Beschreibung, weisen Sie die Entwickler auf diese Notwendigkeit hin, damit sie den Editor eventuell um diese Funktion erweitern.

Bei Bildern wird zwischen Informationsgrafiken (Schriftgrafiken, Symbole, Logos, Abbildungen, Illustrationen) und Layoutgrafiken unterschieden.

Als Ergänzung zum Alternativtext einer Grafik und als Alternative zur longdesc-Beschreibung können Sie Bildunterschriften verwenden. Dies stellt oftmals auch für sehende Nutzer einen Mehrwert dar, etwa wenn es um die Vorstellung von in der Grafik abgebildeten Personen geht.

Bieten Sie für multimediale Inhalte äquivalente Alternativen

Moderne Intranet-Lösungen weisen eine Vielzahl von multimedialen Inhalten auf. Der Einsatz ist durch eine einfache und günstige Produktion und in der Steigerung der Attraktivität des Intranets bei den Mitarbeitern motiviert.

Diese "Webcasts" (Audio- und Video gleichermaßen) erfüllen verschiedene Funktionen: Sie dienen in der beruflichen Weiterbildung als Lehrmedien und ermöglichen Unternehmern eine individuelle Außendarstellung.

Im Kontext der Barrierefreiheit sind multimediale Inhalte oftmals problematisch und es müssen daher in der Produktion und beim Einsatz von Audio oder Video besondere Vorgehensweisen beachtet werden.

Stellen Sie für jede Audiodatei mit gesungener/gesprochener Sprache ein Textäquivalent bereit, damit auch Gehörlose den Inhalt wahrnehmen können. Für Videos sollten Sie darüber hinaus eine Transkription anbieten, die alle relevanten Informationen des Videos enthält. Die Transkription kann in einer separaten – eventuell auf den PC des Anwenders herunterladbaren Datei – per Hyperlink bereitgestellt werden.

Videos sollten um synchronisierte Untertitel für im Video auftretende Geräusche oder Sprache ergänzt werden. Synchronisierte Untertitel erleichtern hörbehinderten Nutzern das Verständnis während das Video abgespielt wird.

Zur Gestaltung barrierefreier Multimedia-Inhalte ist die standardisierte Sprache SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language) entstanden. in englischer Sprache Informationen zu SMIL bietet das W3C.

Setzen Sie multimediale Inhalte als Anschauungsmaterial oder Lehrmaterial ein, so sollten Sie unabhängig von einer Transkription eine Version in reinem Text anbieten, beispielsweise als Handbuch. Manche Nutzer schätzen zwar die mit den multimedialen Lehrmaterialien verbundenen Möglichkeiten. Sie verspüren andererseits aber vielleicht den Druck, das Gesehene/Gehörte gleich umsetzen zu müssen. Treten dann bei der Anwendung Misserfolge auf, so sind die Lernenden schnell frustriert und fühlen sich überfordert.

Ähnlich verhält es sich bei einer möglicherweise unnötig komplizierten und schwer verständlichen Ausdrucksweise im Rahmen eines Webcasts: Wird eine Information nur schwer verständlich vermittelt (zu schnell oder undeutlich gesprochen) ist es für viele Anwender hilfreich, eine Version, die auf reinem Text basiert, lesen zu können. Dazu gehören Menschen mit kognitiven Schwächen, die einen Inhalt nur langsam oder in einer individuellen Geschwindigkeit aufnehmen können. Dazu zählen aber auch Menschen ohne Behinderungen, etwa fremdsprachige Mitarbeiter, die einen multimedialen Inhalt im Intranet nutzen.

Eventuell verfügen nicht alle Arbeitsplätze, die auf das Intranet zugreifen können, über die benötigte Audio-Ausstattung (beispielsweise PDAs). Auch Anwender, die an anders ausgestatteten Plätzen arbeiten, profitieren von einem Text-Äquivalent für die in einem Multimedia-Inhalt gesprochene/gesungene Sprache.

 

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