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Leitfaden zur Gestaltung eines barrierefreien Intranets für Autoren

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  1. Leitfaden zur Gestaltung eines barrierefreien Intranets für Autoren (angezeigt)
  2. Bereitstellung äquivalenter Alternativen für Audio- und visuelle Inhalte
  3. Verständlichkeit ohne Farbe
  4. Korrekte Verwendung von Markup-Sprachen
  5. Kenntlichmachung sprachlicher Besonderheiten
  6. Nutzung und Beschreibung von Tabellen
  7. Nutzbarkeit ohne neuere Technologien
  8. Kontrolle zeitgesteuerter Änderungen des InhaltsKontrolle zeitgesteuerter Änderungen des Inhalts
  9. Zugänglichkeit von BenutzerschnittstellenZugänglichkeit von Benutzerschnittstellen
  10. Unabhängigkeit der Funktionen von Ein- und Ausgabegeräten
  11. Verwendbarkeit älterer assistiver Technologien
  12. Öffentlichkeit und Dokumentation verwendeter Technologien
  13. Kontext- und Orientierungsinformationen
  14. Gestaltung von Navigationsmechanismen
  15. Förderung des allgemeinen Verständnisses
  16. Kurzfassung
  17. Literatur

Dieser Leitfaden entstand im Auftrag des "Aktionsbündnisses für barrierefreie Informationstechnik (AbI-Projekt)" und gibt Online-Redakteuren konkrete Hinweise und Anregungen zur barrierefreien Gestaltung eines Intranet-Auftrittes.

Zusätzlich steht noch eine im PDF-Format PDF-Version des Leitfadens zur Erstellung barrierefreier Intranetseiten für Redakteure zum Download zu Verfügung.

Die im Folgenden aufgezeigten 14 Anforderungen stammen aus Teil 1 der Anlage zur Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV) und den Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-Inhalte in der Version 1.

Hinweis zur Aktualität: Die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV) von 2002 des Bundes ist im Jahr 2011 überarbeitet worden. Dieser Leifaden bezieht sich noch auf die Version von 2002. Allerdings sind die hier dargestellten Anforderungen auch in der neuen Version enthalten.


Anforderung 1

Für jeden Audio- oder visuellen Inhalt sind geeignete äquivalente Inhalte bereitzustellen, die den gleichen Zweck oder die gleiche Funktion wie der originäre Inhalt erfüllen.

 

Versehen Sie Bilder und grafische Elemente, die der Vermittlung von Informationen dienen, mit Alternativtexten. Diese Alternativtexte ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, die mit der Grafik transportierte Information wahrzunehmen.

Vermeiden Sie für den Alternativtext zu lange und zu ausführliche Beschreibungen, falls es für das Verständnis nicht unbedingt erforderlich ist. Als Obergrenze werden 80 Zeichen genannt. Diese Anzahl resultiert aus den maximal auf einer Braille-Zeile (siehe Abbildung 1) darstellbaren 80 Zeichen. Jedes dieser Zeichen wird durch acht in die Tastatur integrierte Stifte dargestellt. Je nach Position des Stiftes (ein- oder ausgefahren) kann ein unterschiedliches Zeichen mit den Fingern ertastet werden.

Eine Braille-Tastatur im EinsatzAbbildung 1: Eine Braille-Tastatur im Einsatz

Grafiken werden in (X)HTML über das sogenannte img-Element in Text eingefügt. Das img-Element besitzt das alt-Attribut über das ein Alternativtext angegeben werden kann. Verwenden Sie das dazugehörige Eingabefeld in Ihrem Editor, um einen Alternativtext zu vergeben.

Sollten für die Beschreibung der Grafik 80 Zeichen nicht ausreichen (etwa weil ein in der Grafik enthaltener Börsenkurs detaillierter beschrieben werden muss) und Sie den informativen Inhalt nicht in den Fließtext integrieren möchten, müssen diese Informationen auf andere Weise bereitgestellt werden.

Für diesen Fall besitzt das img-Element neben dem alt-Attribut noch das longdesc-Attribut, das es Ihnen ermöglicht, eine detaillierte Beschreibung des Bildinhalts auf einer separaten Seite anzubieten. Unterstützt Ihr verwendeter Editor die Verwendung des longdesc-Attributes nicht, können Sie den HTML-Quelltext oftmals manuell bearbeiten. Benötigen Sie häufiger eine detaillierte Beschreibung, weisen Sie die Entwickler auf diese Notwendigkeit hin, damit sie den Editor eventuell um diese Funktion erweitern.

Bei Bildern wird zwischen Informationsgrafiken (Schriftgrafiken, Symbole, Logos, Abbildungen, Illustrationen) und Layoutgrafiken unterschieden.

Als Ergänzung zum Alternativtext einer Grafik und als Alternative zur longdesc-Beschreibung können Sie Bildunterschriften verwenden. Dies stellt oftmals auch für sehende Nutzer einen Mehrwert dar, etwa wenn es um die Vorstellung von in der Grafik abgebildeten Personen geht.

Bieten Sie für multimediale Inhalte äquivalente Alternativen

Moderne Intranet-Lösungen weisen eine Vielzahl von multimedialen Inhalten auf. Der Einsatz ist durch eine einfache und günstige Produktion und in der Steigerung der Attraktivität des Intranets bei den Mitarbeitern motiviert.

Diese "Webcasts" (Audio- und Video gleichermaßen) erfüllen verschiedene Funktionen: Sie dienen in der beruflichen Weiterbildung als Lehrmedien und ermöglichen Unternehmern eine individuelle Außendarstellung.

Im Kontext der Barrierefreiheit sind multimediale Inhalte oftmals problematisch und es müssen daher in der Produktion und beim Einsatz von Audio oder Video besondere Vorgehensweisen beachtet werden.

Stellen Sie für jede Audiodatei mit gesungener/gesprochener Sprache ein Textäquivalent bereit, damit auch Gehörlose den Inhalt wahrnehmen können. Für Videos sollten Sie darüber hinaus eine Transkription anbieten, die alle relevanten Informationen des Videos enthält. Die Transkription kann in einer separaten – eventuell auf den PC des Anwenders herunterladbaren Datei – per Hyperlink bereitgestellt werden.

Videos sollten um synchronisierte Untertitel für im Video auftretende Geräusche oder Sprache ergänzt werden. Synchronisierte Untertitel erleichtern hörbehinderten Nutzern das Verständnis während das Video abgespielt wird.

Zur Gestaltung barrierefreier Multimedia-Inhalte ist die standardisierte Sprache SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language) entstanden. in englischer Sprache Informationen zu SMIL bietet das W3C.

Setzen Sie multimediale Inhalte als Anschauungsmaterial oder Lehrmaterial ein, so sollten Sie unabhängig von einer Transkription eine Version in reinem Text anbieten, beispielsweise als Handbuch. Manche Nutzer schätzen zwar die mit den multimedialen Lehrmaterialien verbundenen Möglichkeiten. Sie verspüren andererseits aber vielleicht den Druck, das Gesehene/Gehörte gleich umsetzen zu müssen. Treten dann bei der Anwendung Misserfolge auf, so sind die Lernenden schnell frustriert und fühlen sich überfordert.

Ähnlich verhält es sich bei einer möglicherweise unnötig komplizierten und schwer verständlichen Ausdrucksweise im Rahmen eines Webcasts: Wird eine Information nur schwer verständlich vermittelt (zu schnell oder undeutlich gesprochen) ist es für viele Anwender hilfreich, eine Version, die auf reinem Text basiert, lesen zu können. Dazu gehören Menschen mit kognitiven Schwächen, die einen Inhalt nur langsam oder in einer individuellen Geschwindigkeit aufnehmen können. Dazu zählen aber auch Menschen ohne Behinderungen, etwa fremdsprachige Mitarbeiter, die einen multimedialen Inhalt im Intranet nutzen.

Eventuell verfügen nicht alle Arbeitsplätze, die auf das Intranet zugreifen können, über die benötigte Audio-Ausstattung (beispielsweise PDAs). Auch Anwender, die an anders ausgestatteten Plätzen arbeiten, profitieren von einem Text-Äquivalent für die in einem Multimedia-Inhalt gesprochene/gesungene Sprache.


Anforderung 2

Texte und Graphiken müssen auch dann verständlich sein, wenn sie ohne Farbe betrachtet werden.

Stellen Sie sicher, dass Ihr Intranet auch ohne Farbe nutzbar ist

Menschen mit Farbfehlwahrnehmungen oder anderen Sehschwächen können einige Farben nicht korrekt wahrnehmen. So leiden in Deutschland etwa drei Prozent der Männer an der Rotgrünblindheit. Sie können die Farben Rot und Grün nicht voneinander unterscheiden.

Unabhängig von der Ausstattung der Arbeitsplatz-PCs innerhalb Ihres Intranets, sollten Seiteninhalte (Schrift, Grafiken) so gestaltet sein, dass ihr Kontrast auch auf einem Schwarz-Weiß-Bildschirm ausreichend groß ist, um wahrnehmbar zu sein.

Wenn Sie individuelle Farben, die von den durch die Entwickler vorgegebenen Stildefinitionen abweichen, verwenden möchten, ist insbesondere auf einen hohen Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe zu achten. Setzen Sie dazu entweder helle Textfarben auf dunklem Hintergrund oder dunkle Textfarben auf hellem Hintergrund ein.

Um den Kontrast zu überprüfen ist es zweckmäßig, kritische Passagen auf einem Schwarz-Weiß-Drucker auszudrucken und den Kontrast im Ausdruck zu bewerten. Sind farbiger Text oder Grafiken nur schlecht lesbar, könnten Mitarbeiter bei der Wahrnehmung der Informationen Schwierigkeiten haben. Passen Sie in solchen Fällen die Farben dieser Elemente an.

Vermeiden Sie es, Informationen ausschließlich über Farbe zu transportieren. Wenden Sie stattdessen eine farbunabhängige Darstellung an. Zum Beispiel sollte die Verfügbarkeit einer Ressource, die über das Intranet gebucht werden kann, nicht nur per Farbgebung dargestellt werden.
Beispiel:

Ein grüner Kreis mit schwarzem Randbedeutet: Konferenzraum ist frei
Ein roter Kreis mit schwarzem Randbedeutet: Konferenzraum ist belegt

Die Farbunterschiede der beiden Grafiken sind für blinde und rot-grün-blinde Mitarbeiter nicht erkennbar, verwenden Sie daher farbunabhängige Darstellungsweisen.
Beispiel:

Ein grüner Bestätigungs-Hakenbedeutet: Konferenzraum ist frei
Ein rotes Fehler-Kreuzbedeutet: Konferenzraum ist belegt

Sollte eine farbunabhängige Darstellung nicht möglich sein, ergänzen Sie die Darstellung um weitere Informationen. Stellen Sie negative und positive Werte nicht nur farblich (300 EUR bzw. 200 EUR) dar, sondern ergänzen Sie diese um ein positives oder negatives Vorzeichen (+300 EUR bzw. -200 EUR).

 

Verwenden Sie zur Darstellung von Hyperlinks in Fließtexten ein einheitliches Schema. Alle Links sollten unterstrichen dargestellt werden und sich nicht nur ausschließlich durch eine andere Textfarbe von Fließtext unterscheiden.

Stellen Sie sicher, dass informative Grafiken vor wechselnden Hintergrundfarben erkennbar bleiben. Blendempfindliche Mitarbeiter stellen möglicherweise zur Betrachtung des Intranets ein individuelles Farbschema in ihrem Browser ein, da sie die Standard-Darstellung als zu grell empfinden. Daher kann es geschehen, dass Grafiken mit transparentem Hintergrund nicht mehr erkennbar sind, da die eingestellte Hintergrundfarbe der Vordergrundfarbe der Grafik entspricht. Verwenden Sie daher für Ihre Inhalte ausschließlich Grafiken ohne transparenten Hintergrund


Anforderung 3

Markup-Sprachen (insbesondere HTML) und Stylesheets sind entsprechend ihrer Spezifikationen und formalen Definitionen zu verwenden.

Beachten Sie die semantische Korrektheit Ihrer Intranet-Seiten

(X)HTML bietet für alle logischen Konstruktionen in Dokumenten entsprechende Sprachelemente an. Achten Sie darauf, in Ihrem HTML-Quelltext diese Sprachelemente korrekt zu verwenden. Dazu gehören Überschriften, Listen (sortiert und unsortiert) und Zitate. Wenn Sie einen Editor für die Erstellung von Inhalten verwenden, sollte dies gewährleistet sein.

Viele blinde Anwender nutzen die auf einer Seite enthaltenen Überschriften als grobe Orientierung und lassen sich diese daher als Liste vom Screenreader beim Aufruf einer Intranet-Seite ausgeben, um sie dann im Folgenden direkt anzuwählen.

Damit dieses Vorgehen funktioniert, müssen die auf der Seite vorhandenen Überschriften als solche mit den HTML-Sprachelementen h1-h6 ausgezeichnet sein. Eine rein durch die Formatierung als solche erkennbare Überschrift ist für blinde Anwender nicht nutzbar.

Darüber hinaus sollte die Überschriftenstruktur semantisch korrekt sein, also auf ein Überschriften-Element der Stufe 1 sollte eine Überschrift der Stufe 2, keinesfalls aber beispielsweise eine Überschrift der Stufe 4 folgen.

Ähnlich verhält es sich mit Informationen, die Sie in Listenform vermitteln möchten. Verwenden Sie je nach Anwendungsfall eine sortierte (ol), eine unsortierte (ul) oder Definitions-Liste (dl). Screenreader bieten Anwendern komfortable Möglichkeiten, auf Elemente in diesen Listenformen zuzugreifen. Werden Listen nur durch ihr optisches Erscheinungsbild (etwa manuelle Nummerierung und Zeilenumbruch nach jedem Element) erzeugt, funktionieren diese Methoden nicht.

Der größte Vorteil in der Verwendung von (X)HTML-Sprachelementen für logische Konstruktionen in Dokumenten ist in der Trennung von Design und Inhalt zu sehen. Wird die Gestaltung des Designs ausschließlich außerhalb des (X)HTML-Dokuments in CSS bewerkstelligt, ist es leicht möglich, zwischen verschiedenen Darstellungsformen desselben Inhalts zu wechseln. Dies kann erforderlich sein im Rahmen eines Relaunch des Intranets oder um den Mitarbeitern die freie Auswahl über das gewählte Erscheinungsbild durch einen sogenannten "Styleswitcher" zu überlassen.

Vermeiden Sie Stildefinitionen innerhalb der von Ihnen generierten Inhalte (inline CSS), da diese Definitionen die von den Programmierern entwickelten Definitionen überschreiben und vielleicht gegen das Corporate Design (CD) des Intranets verstoßen. Darüber hinaus stören ein uneinheitliches Erscheinungsbild und wechselnde Layouts die Konzentration des Betrachters.

Achten Sie auf die technologische Robustheit Ihres Intranets

Achten Sie bei Ihren Intranet-Inhalten auf valides (X)HTML, um eine technologische Robustheit zu gewährleisten. Manche technischen Hilfsmittel für behinderte Mitarbeiter stoßen bei nicht validen Seiten auf Probleme und verhindern dadurch vielleicht die Bedienung der Dienste und die Wahrnehmung der Inhalte.

Zur Prüfung Ihrer Inhalte existieren diverse Werkzeuge, etwa der Validator des W3C).


Anforderung 4

Sprachliche Besonderheiten wie Wechsel der Sprache oder Abkürzungen sind erkennbar zu machen.

Machen Sie sprachliche Besonderheiten erkennbar

Insbesondere in international betriebenen Intranets werden oftmals mehrere Sprachen zur Auswahl angeboten. Kennzeichnen Sie von der ausgewählten primären Sprache abweichende Begriffe, Absätze oder Zitate deutlich.

Screenreader arbeiten intern auf Wortlisten, die die verständliche Aussprache der Wörter festlegen. Die Kennzeichnung fremdsprachiger Inhalte ermöglicht es Screenreadern die zu einer korrekten Aussprache benötigte Wortliste zu laden. Dies ist erforderlich, damit fremdsprachiger Inhalt nicht mit der möglicherweise fehlerhaften oder schwer verständlichen Betonung der Primärsprache ausgegeben wird.

(X)HTML bietet zur Kennzeichnung fremdsprachlicher Inhalte das Universal-Attribut "lang", welches das in der in englischer SpracheISO 639-1 definierte Sprachkürzel als Wert erhält, also z.B. lang="en" für englischsprachige Inhalte oder lang="de" für deutschsprachige Inhalte. Eine englischsprachige Überschrift in einem deutschsprachigen Text sollte entsprechend <h1 lang="en">english headline</h1> lauten. Sprachwechsel innerhalb eines Fließtextes sollten mittels <span lang="en">english expression</span> ausgezeichnet werden.


Anforderung 5

Tabellen sind mittels der vorgesehenen Elemente der verwendeten Markup-Sprache zu beschreiben und in der Regel nur zur Darstellung tabellarischer Daten zu verwenden.

Vermeiden Sie Layout-Tabellen

Layout-Tabellen bereiten Anwendern von technischen Hilfsmitteln Probleme, wenn sie nicht linearisierbar sind. "Linearisierbar" bedeutet, dass die Reihenfolge der Tabellenelemente logisch (Quelltext) und optisch (ausgegebene Interpretation im Browser) identisch ist. Um den Inhalt der tabellarisch angeordneten Elemente verstehen zu können, ist daher bei einer linearisierbaren Layout-Tabelle keine optische Betrachtung notwendig.

Bauen Sie Datentabellen korrekt auf

Datentabellen präsentieren Informationen wie Personalzahlen von Abteilungen eines Unternehmens oder Zugriffszahlen auf verschiedene Bereiche des Intranets. Die Bedeutung der Daten in den einzelnen Zellen beruht dabei auf den Spalten- und Zeilenüberschriften, die gewöhnlich in der ersten Zeile oder Spalte definiert sind. Daher ist die Bedeutung eines Zellenwertes ohne Kenntnis der zugehörigen Spalten- und Zeilenüberschrift – etwa bei einer vorgelesenen, linearisierten Version – nicht verständlich.

(X)HTML bietet Autoren mehrere Sprachelemente, um Datentabellen auch für Anwender von Hilfsmitteln verständlich zu machen. Nutzen Sie diese Elemente, damit auch Anwender, die Tabellen nicht visuell sondern durch Hilfsmittel linearisiert wahrnehmen, die darin abgebildeten Zusammenhänge leichter verstehen können. Ein Tutorial zum korrekten Aufbau von Datentabellen mit detaillierten Erklärungen anhand von Beispielen ist in in englischer Sprache Jim Thatcher's webcourse nachzulesen.

Es kann auch sinnvoll sein, für Datentabellen eine leichter zugängliche und damit verständlichere, äquivalente Text-Alternativen bereitzustellen, die die wichtigsten Informationen der Tabelle enthält.


Anforderung 6

Intranetangebote müssen auch dann nutzbar sein, wenn der verwendete Benutzeragent neuere Technologien nicht unterstützt oder diese deaktiviert sind.

Gestalten Sie Inhalte unabhängig vom Standard-Erscheinungsbild

Vermeiden Sie in Ihren Inhalten Bezüge auf das Standard-Erscheinungsbild der Intranet-Seite, wie "…in der rechten Spalte…" oder "… der farblich hervorgehobene Menüpunkt…". Solche und ähnliche Angaben sind nur aussagekräftig, wenn der Anwender das Standard-Erscheinungsbild sieht oder es im Browser des Anwenders eingestellt ist.

Dies ist nicht gewährleistet, wenn der Benutzeragent des Anwenders die Interpretation des CSS nicht unterstützt, der Anwender bewusst die CSS-Interpretation deaktiviert hat oder er ein vom Standard abweichendes Anzeigegerät verwendet.

Viele moderne Intranets werden auch von Mitarbeitern im Außendienst etwa per PDA zur Informationsbeschaffung genutzt. Die Darstellung des Intranets auf solchen Geräten mit vergleichsweise kleinen Anzeigebereichen (Viewport) ist völlig anders als auf einem Standard-PC-Bildschirm. Teilweise ist die Unterstützung von CSS in Browsern dieser Geräte unbefriedigend oder entspricht nicht dem Standard der PC-Versionen.

Gestalten Sie Inhalte unabhängig von Skriptsprachen

Vermeiden Sie in Inhalten die Verwendung von Skriptsprachen oder bieten Sie äquivalente Alternativen an, falls dies nicht möglich sein sollte. Ähnlich wie bei der oben beschriebenen Unabhängigkeit des Inhalts vom optischen Erscheinungsbild gilt auch bei der Anwendung von Skriptsprachen, dass nicht in allen Browsern eine Unterstützung zu Verfügung steht: Manche Anwender schalten bewusst die Interpretation von Skripten in ihren Browsern aus oder ihre spezielle Hard- und Software (etwa PDA) unterstützen die Ausführung nicht.

Auch viele Hilfsmittel – insbesondere Screenreader – haben im Umgang mit Skriptsprachen wie Javascript häufiger Probleme. Eine Bedienung von Intranet-Seiten, auf denen zentrale Funktionen ausschließlich als Skriptlösung realisiert sind, ist damit nicht möglich.


Anforderung 7

Zeitgesteuerte Änderungen des Inhalts müssen durch die Nutzerin, den Nutzer kontrollierbar sein.

Zeitgesteuerte Änderungen des Inhalts müssen durch die Nutzenden kontrollierbar sein

Vermeiden Sie zeitverzögerte Weiterleitungen oder selbstständige Aktualisierungen des Inhalts ohne Zutun durch den Anwender.

Zeitverzögerte Weiterleitungen beabsichtigen zumeist, dass der Anwender eine bestimmte Information liest und anschließend automatisch eine andere Seite aufgerufen wird. Aufgrund verschiedener Lesegeschwindigkeiten der Anwender ist nicht gewährleistet, dass die zu lesende Information auch tatsächlich vollständig gelesen wird. Besser ist eine Zwischenseite, die erst nach expliziter Anforderung durch den Anwender (etwa durch Auswahl eines Hyperlinks) verlassen wird.

Aktualisierungen stellen insbesondere für Anwender von Screenreadern ein Problem dar, da sie das Vorlesen von Seiten stören können, selbst wenn sich visuell nichts oder nur Kleinigkeiten verändern. Denn selbst wenn nur Teile einer Seite neu geladen wurden, kann ein Screenreader damit eventuell nicht umgehen und beginnt bei jeder Aktualisierung von Neuem mit dem Vorlesen am Anfang der Seite.

Vermeiden Sie blinkende oder sich bewegende Elemente

Vermeiden Sie es, Informationen zeitgesteuert, etwa in Form von Laufschriften oder Nachrichten-Tickern, zu vermitteln. Sollte dies nicht möglich sein, so bieten Sie eine äquivalente, zeitunabhängige Darstellungsart an, die sich nur nach ausdrücklicher Anforderung durch den Nutzer aktualisiert.

Laufschriften und sich selbst aktualisierende Nachrichten-Ticker bilden zwar die klassische Darstellung von Nachrichten oder Börsenkursen anschaulich im Intranet ab. Sie können aber behinderte wie auch nicht behinderte Mitarbeiter verwirren und die Bedienung der Intranet-Seite sowie die Konzentration auf wesentliche Inhalte erschweren.

Nicht behinderte Mitarbeiter können dadurch eine für sie relevante Information "verpassen", weil sie gerade einen anderen Bereich der Seite betrachten und müssen im Anschluss warten, bis die Information wiederholt ausgegeben wird.

Ähnlich geht es behinderten Mitarbeitern: Der Screenreader eines blinden oder stark sehbehinderten Mitarbeiters kann das der Darstellungsform zugrunde liegende Skript eventuell gar nicht verarbeiten und für den Anwender wiedergeben. Manuell-motorisch eingeschränkten Nutzern gelingt es möglicherweise nicht, den Fokus ausreichend schnell auf den zeitgesteuerten Inhalt zu wechseln. Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche können den Inhalt von sich schnell ändernden Texten nur schwer begreifen.

Vermeiden Sie blinkende Elemente wie Grafiken oder Schriften. Viele Benutzer haben Schwierigkeiten, solche Inhalte zu erfassen und sie erschweren die Konzentration. Menschen mit fotosensitiver Epilepsie können bereits bei geringen Bildwechselraten einen Anfall erleiden.


Anforderung 8

Die direkte Zugänglichkeit der in Intranetangeboten eingebetteten Benutzerschnittstellen ist sicherzustellen.

Stellen Sie die Zugänglichkeit zu eingebetteten Inhalten sicher

In vielen Intranets werden – ähnlich wie im Internet – Inhalte um eingebettete, externe Inhalte ergänzt. Das Einbinden dieser Inhalte wird durch offene Schnittstellen externer Anbieter ermöglicht, oftmals genügt dazu die Angabe einer einfachen URL.

Zu solchen Inhalten gehören die populären GoogleMaps oder auch Flash-Videos mit integrierter Abspielfunktion.

Stellen Sie sicher, dass diese Erweiterungen und damit verbundene Funktionen wie das Abspielen eines Videos zugänglich sind. Stellen Sie andernfalls eine zugängliche alternative Lösung bereit.


Anforderung 9

Intranetangebote sind so zu gestalten, dass Funktionen unabhängig vom Eingabegerät oder Ausgabegerät nutzbar sind.


Anforderung 10

Die Verwendbarkeit von nicht mehr dem jeweils aktuellen Stand der Technik entsprechenden assistiven Technologien und Browsern ist sicherzustellen, so weit der hiermit verbundene Aufwand nicht unverhältnismäßig ist.

(In der Begründung zur Rechtsverordnung der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV) wird unter "Paragraf 3: Anzuwendende Standards" genauer angegeben, was mit "unverhältnismäßig", "hoher Aufwand", "bestem Bemühen" und Ähnlichem gemeint ist. Insbesondere wird in dieser Begründung deutlich gemacht, dass "Nur-Text-Seiten" keine wünschenswerte Lösung darstellen; siehe auch Anforderungen und Bedingungen 6.5 und 11.3).

Verzichten Sie auf automatische Pop-Ups oder kündigen Sie diese an

Vermeiden Sie es, Hyperlinks in neuen Fenstern zu öffnen, wenn dies nicht unbedingt erforderlich ist. Weisen Sie anderenfalls im Linktext darauf hin, etwa durch "Link öffnet in neuem Fenster".

Viele Nutzer werden durch das Öffnen neuer Fenster in ihrer Orientierung verwirrt. Auch manche ältere Hilfsmittel haben Schwierigkeiten im Umgang mit Pop-Up-Fenstern, wodurch deren Anwendern (etwa Blinde und stark sehbehinderte Anwender), die Navigation ebenfalls erschwert wird. Sie bemerken möglicherweise nicht, dass ein neues Fenster geöffnet wurde und sie verlieren den Überblick. Bei zahlreichen parallel geöffneten Fenstern ist die Gefahr groß, dass versehentlich das falsche Fenster geschlossen wird und somit die History verloren geht.


Anforderung 11

Die zur Erstellung des Intranetangebots verwendeten Technologien sollen öffentlich zugänglich und vollständig dokumentiert sein, wie z.B. die vom World Wide Web Consortium entwickelten Technologien.

Verwenden Sie angemessene Formate

Verwenden Sie angemessene und vollständig dokumentierte Technologien. Nutzen Sie daher das PDF-Format nur, wenn es für die Erfüllung der angestrebten Aufgabe erforderlich ist, also in HTML nicht abgebildet werden kann.

In modernen Intranets wird eine Vielzahl von individuellen, proprietären Formaten verwendet. Achten Sie darauf, dass die in Ihren Inhalten verwendeten Dokumenten-Formate zugänglich sind. Das bedeutet, dass der Anwender eines Formates die zur Anzeige benötigte Software installiert hat. Durch die in vielen Intranets standardisierten Arbeitsplatz-Ausstattungen ist dies oftmals gewährleistet. Informieren Sie sich im Zweifelsfall bei der für den Betrieb des Intranets verantwortlichen Abteilung oder dem System-Administrator.

Schwieriger stellt sich die Situation für Mitarbeiter dar, die assistive Technologien zur Benutzung des Intranets verwenden: Viele solcher Hilfsmittel haben Probleme im Umgang mit proprietären Formaten. Dies verhindert die Nutzung solcher Formate durch behinderte Mitarbeiter. Stellen Sie in diesen Fällen sicher, dass das Format auch für Hilfsmittel zugänglich ist. Möglicherweise wurden in der Vergangenheit diesbezüglich bereits Tests durchgeführt. Wenden Sie sich auch in diesem Fall an die für das Intranet zuständige Abteilung oder die System-Administration.


Anforderung 12

Der Nutzerin, dem Nutzer sind Informationen zum Kontext und zur Orientierung bereitzustellen.

Strukturieren Sie Ihre Inhalte

Unterteilen Sie große Informationsblöcke durch passende HTML-Strukturelemente in mehrere kleinere Abschnitte. Zu solchen Blöcken sind längere Textpassagen, tabellarische Daten aber auch Gruppen von Formularelementen in einem umfangreichen Formular zu zählen.

Eine Strukturierung und Gruppierung erleichtert vielen Anwendern das Verständnis. Darüber hinaus ermöglicht es eine schnelle Navigation innerhalb der Intranetseite und beschleunigt das Auffinden gesuchter Informationen. Besonders Anwender, die assistive Technologien wie Screenreader einsetzen, können davon profitieren, da sie sich oftmals von Überschrift zu Überschrift und Absatz zu Absatz bewegen.

Die Verwendung passender HTML-Strukturelemente erzielt eine von der Präsentation unabhängige semantische Struktur. Dies gewährleistet, dass auch Anwender, die die visuelle Standard-Präsentation nicht verwenden, diese Struktur wahrnehmen können.


Anforderung 13

Navigationsmechanismen sind übersichtlich und schlüssig zu gestalten.

Sorgen Sie für ein erkennbares Link-Ziel

Vermeiden Sie gleich lautende Linktext-Phrasen wie "hier klicken" oder "mehr". Blinde Nutzer verwenden Linktexte oft, um einen schnellen Überblick über eine Seite zu erlangen. Dieses Vorgehen ermöglicht ihnen, sich auch auf ansonsten schlecht zugänglichen Seiten zumindest grob zu orientieren. Ist aber eine Vielzahl der Linktexte identisch, funktioniert das nicht. Geben Sie daher eine Information zum Linkziel an.

Weisen Sie auf das Dateiformat eines Linkziels hin, falls es von HTML abweicht, etwa bei einem Verweis auf ein PDF-Dokument. Das ist erforderlich, um Verwirrung beim Anwender zu vermeiden, weil beispielsweise das zur Anzeige des Linkziels benötigte Programm oder Plugin nicht auf dem Zielrechner installiert ist. Weiß der Anwender vorher, auf welches Dateiformat der Link verweist, kann er prüfen und entscheiden, ob die benötigte Software vorhanden ist.

Besonders relevant ist die Angabe des Dateiformats für Anwender, die assistive Technologien einsetzen. Manche Programme arbeiten nur eingeschränkt oder gar nicht mit Hilfsmitteln zusammen und einige Dateiformate (insbesondere proprietäre) sind nicht oder nur schlecht zugänglich.

Vergeben Sie sinnvolle Dokumenttitel und Metainformationen

Vergeben Sie sinnvolle Dokumenttitel nach einem Schema mit einem immer identischen Teil, der zum Beispiel den Namen des Intranets enthält und einem individuellen seitenspezifischen Teil. Der Seitentitel ist die erste Information zu einer Seite, die ein Screenreader an den Anwender ausgibt. Er stellt also eine wichtige Information über die Relevanz einer Seite für den Anwender dar.

Daneben wird der Dokumenttitel beim Ablegen eines Lesezeichens in der Lesezeichenliste angezeigt. Werden viele Funktionen im Intranet realisiert und werden zu den einzelnen Funktionen Lesezeichen angelegt, hilft eine individuelle Bezeichnung bei der Identifikation der einzelnen Seite und der dort angebotenen Dienste.

Sofern die Intranet-Software die Generierung eines Seitentitels nicht automatisiert anbietet, sollten sich die Autoren in einer Formatvorlage darauf festlegen, wie die Seitentitel erstellt werden.

Viele Intranets erhalten – zur Steigerung der Akzeptanz unter den Mitarbeitern – einen Namen. Verwenden Sie diesen Namen für den statischen Teil Ihres Dokumenttitels oder alternativ "Intranet", falls kein solcher Name existiert.

Für den zweiten, seitenspezifischen Teil des Dokumenttitels bietet sich die Überschrift des in der Intranetseite enthaltenen Textes (beispielsweise "Quartalsbericht 1-2008") oder der Funktion (etwa "Reservierung eines Konferenzraums") der Seite an.

Sofern die Intranet-Software es Autoren ermöglicht, sollten Sie Ihre Inhalte um Metainformationen ergänzen. Diese Informationen werden in den Dokumentkopf eines HTML-Dokumentes eingepflegt und ermöglichen Besuchern, weitere Informationen über das Dokument zu erlangen. Dazu gehören beispielsweise Angaben zum Autor, zum Erstellungsdatum, zum Datum der letzten Änderung und Stichwörter.

Besonders Anwender von Screenreadern profitieren von solchen ergänzenden Informationen, indem sie sich diese vom Screenreader vorlesen lassen. Aber auch alle anderen Nutzer können auf Basis dieser Informationen Rückschlüsse auf die Aktualität und Relevanz der auf der Seite enthaltenen Inhalte ziehen.

Bieten Sie Orientierungshilfen an

Bieten Sie Orientierungshilfen, zum Beispiel in Form von Übersichtsseiten über die zentralen Informationen Ihrer Inhalte an.

Sofern dies nicht durch die Intranet-Software automatisiert erstellt wird, sollten Sie diese Seiten nach einem einheitlichen Schema manuell erstellen. Verwenden Sie dazu zweckmäßigerweise die in Ihrem Inhalt aufgebaute Überschriftenstruktur. Dieses Vorgehen hilft bei der Überprüfung einer logischen Dokumentenstruktur, da in der Überschriftenstruktur auftretende Lücken schnell identifiziert werden können.

Existiert eine automatisierte Lösung, so stellen Sie sicher, dass Ihre Inhalte darin korrekt wiedergegeben werden. Erkundigen Sie sich im Zweifelsfall bei der für das Intranet zuständigen Abteilung oder der System-Administration.


Anforderung 14

Das allgemeine Verständnis der angebotenen Inhalte ist durch angemessene Maßnahmen zu fördern.

Erleichtern Sie das Verständnis Ihrer Textinhalte

Verwenden Sie die einfachste Ausdrucksweise, die für Ihre Inhalte angemessen ist.

In multi- oder internationalen Intranets müssen Mitarbeiter oftmals fremdsprachige Informationen aufnehmen und verstehen. In diesen Fällen profitieren neben Menschen mit Lese-Rechtschreib-Schwäche auch Mitarbeiter, deren Muttersprache eine andere als die Primärsprache ist, von einer einfachen Ausdrucksweise.

Überprüfen Sie in mehrsprachigen Intranets die Übersetzungen durch Nicht-Muttersprachler, um möglicherweise fehlerhafte oder nur schwer verständliche Übersetzungen zu erkennen und zu korrigieren.

Stellen Sie sicher, dass in Ihren Inhalten auftretende Fachbegriffe für alle Anwender eindeutig verständlich sind. Definieren Sie im Zweifelsfall Begriffe oder Ausdrücke, bevor Sie diese verwenden. Alternativ bietet es sich an, auf externe Definitionen – beispielsweise in einem Intranet-weiten Glossar – zu verweisen.


  1. Für jeden Audio- oder visuellen Inhalt sind geeignete äquivalente Inhalte bereitzustellen, die den gleichen Zweck oder die gleiche Funktion wie der originäre Inhalt erfüllen. Versehen Sie Bilder und Abbildungen mit einem Alternativtext. Komplexere visuelle Elemente wie Diagramme, Tabellen, Abbildungen, Animationen oder Bilder können – sofern es im Fließtext nicht möglich ist – über das longdesc-Attribut genau beschrieben werden. Achten Sie bei eingebetteten multimedialen Inhalten (Webcasts) auf die Bedienbarkeit des benötigten Wiedergabeprogramms und versehen Sie die Medien mit Untertiteln und/oder einer Transkription.
  2. Texte und Grafiken müssen auch dann verständlich sein, wenn sie ohne Farbe betrachtet werden. Vermitteln Sie Informationen daher nicht ausschließlich über Farben. Sorgen Sie für ausreichende Kontraste der Texte und Bilder. Betrachten Sie Ihre Inhalte dazu beispielsweise in einer Graustufen- oder Schwarz-Weiß-Ansicht oder drucken Sie sich die Inhalte auf einem Schwarz-Weiß-Drucker aus.
  3. Verwenden Sie die Format- und Style-Vorlagen, die Sie von den Entwicklern erhalten, um ein einheitliches Design Ihrer Intranetseiten zu gewährleisten. Ein konsistentes Design vermeidet Verwirrung und Orientierungsschwierigkeiten bei den Anwendern. Achten Sie auch auf validen HTML-Quellcode.
  4. Sprachliche Besonderheiten wie Wechsel der Sprache oder Abkürzungen sind erkennbar zu machen. Geben Sie dazu im universellen lang-Attribut die Sprache über lang="Kürzel nach ISO 639-1" an. Erläutern Sie Abkürzungen und Akronyme bei ihrem ersten Auftreten oder in einer nachschlagbaren Form, etwa in einem Glossar.
  5. Nutzen Sie für Tabellen die in HTML zu Verfügung stehenden Sprachelemente, damit auch komplexe Datentabellen verständlich sind. Beschreiben Sie ergänzend die zentralen Aussagen der Tabelle im Fließtext oder – falls das nicht möglich ist – auf einer separaten Seite.
  6. In einer Intranetseite eingebettete Steuerelemente und programmierte Objekte müssen zugänglich sein. Stellen Sie alternative Lösungen bereit, falls dies nicht möglich ist.
  7. Vermeiden Sie zeitgesteuerte Änderungen des Inhalts, die nicht durch den Anwender kontrollierbar sind.
  8. Erleichtern Sie die Orientierung in einer Intranetseite und damit das Verständnis Ihrer Inhalte durch eine sinnvolle Strukturierung. Nutzen Sie dazu die Sprachelemente in HTML zur Auszeichnung von Überschriften, Absätzen und Formularelementen.
  9. Vergeben Sie sinnvolle Linktexte. Vermeiden Sie Linktexte wie "Klicken Sie hier" oder "mehr". Linktexte sollen das Ziel oder die Funktion eines Hyperlinks beinhalten und auch ohne Kontextinformationen aussagekräftig sein.
  10. Versehen Sie Ihre Inhalte mit Metainformationen zum Autor sowie Erstellungsdatum und vergeben Sie sinnvolle Dokumententitel, soweit ihre Intranet-Software die Möglichkeit dazu bietet.
  11. Fördern Sie das allgemeine Verständnis Ihrer Inhalte durch die einfachste, inhalts- und zielgruppenangemessene Sprache. Achten Sie zusätzlich bei mehrsprachigen Intranet-Auftritten auf sinnvolle und korrekte Übersetzungen.

Usability im Kontext von Internet und Intranet:

Aufbau eines Intranets

Umfragen zum Thema Intranet

[add-all AG2007]
intraNETwork/add-all AG: "Intranet-Studie 2007 Intranet-Trends 2008 – Wo geht die Reise hin?", August 2007, zu beziehen über http://www.intranetberater.de
[add-all AG2008]
intraNETwork/add-all AG: "Intranet-Studie zum Thema E-Learning", April 2008, zu beziehen über http://www.intranetberater.de

Zugänglichkeit, Barrierefreiheit beim W3C

[W3C-ARIA2008]
world wide web consortium (w3c): "Accessible Rich Internet Applications (WAI-ARIA) Version 1.0 – W3C Working Draft 4 February 2008", in englischer Sprachehttp://www.w3.org/TR/wai-aria/, zuletzt besucht am 26.06.2008.
[WAI-Kriterien]
world wide web consortium (w3c): "Zugänglichkeitsrichtlinien für Web-Inhalte 1.0 – Deutsche Übersetzung (durch René Hartmann) 11. Januar 2002", http://www.w3c.de/Trans/WAI/webinhalt.html, zuletzt besucht am 07.08.2008

Standards

[ISO639-2]
The Library of Congress – Network Development & MARC Standards Office, vollständige Liste aktuell vergebener Länderkennungen nach ISO 639-2, in englischer Sprache http://www.loc.gov/standards/iso639-2/php/English_list.php, zuletzt besucht am 08.08.2008
[W3C-SMIL]
W3C: "Synchronized Multimedia – SMIL", offizielle Webseite des W3C zum Thema SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language), in englischer Sprachehttp://www.w3.org/AudioVideo/, zuletzt besucht am 21.08.2008
[W3C-XSLT]
W3C: "XSL Transformations (XSLT) Version 1.0, offiziellee Webseite des W3C zum Thema XSLT (Extensible Stylesheet Language Transformations), in englischer Sprache http://www.w3.org/TR/xslt.html, zuletzt besucht am 28.08.2008

Tutoriale

[Thatcher07]
Jim Thatcher: "Accessible Tables", letzte Änderung 09.09.2007 in englischer Sprache http://www.jimthatcher.com/webcourse9.htm, zuletzt besucht am 11.08.2008
[Pro-Barrierefreiheit]
Nina Gerling: "Ausführliche Beschreibungen mit dem longdesc-Attribut", http://www.pro-barrierefreiheit.de/entwickler/multimedia/longdesc/, zuletzt besucht am 20.08.2008
[IBM02]
International Business Machines (IBM): "IBM Software Guidelines", übersetzt durch Forschungsinstitut Technologie-Behindertenhilfe (FTB), IBM Software Guidelines, zuletzt besucht am 01.09.2008
 

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