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Leitfaden zur Gestaltung eines barrierefreien Intranets für Programmierer

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  1. Leitfaden zur Gestaltung eines barrierefreien Intranets für Programmierer
  2. Bereitstellung äquivalenter Alternativen für Audio- und visuelle Inhalte
  3. Verständlichkeit ohne Farbe (angezeigt)
  4. Korrekte Verwendung von Markup-Sprachen
  5. Kenntlichmachung sprachlicher Besonderheiten
  6. Nutzung und Beschreibung von Tabellen
  7. Nutzbarkeit ohne neuere Technologien
  8. Kontrolle zeitgesteuerter Änderungen des Inhalts
  9. Zugänglichkeit von Benutzerschnittstellen
  10. Unabhängigkeit der Funktionen von Ein- und Ausgabegeräten
  11. Verwendbarkeit älterer assistiver Technologien
  12. Öffentlichkeit und Dokumentation verwendeter Technologien
  13. Kontext- und Orientierungsinformationen
  14. Gestaltung von Navigationsmechanismen
  15. Förderung des allgemeinen Verständnisses
  16. Kurzfassung
  17. Literatur

Anforderung 2

Texte und Graphiken müssen auch dann verständlich sein, wenn sie ohne Farbe betrachtet werden.

Stellen Sie sicher, dass Ihr Intranet auch ohne Farbe nutzbar ist

Menschen mit Farbfehlwahrnehmungen oder anderen Sehschwächen können einige Farben nicht korrekt wahrnehmen. So leiden in Deutschland etwa drei Prozent der Männer an einer Rot-Grün-Blindheit (Dyschromatopsie). Diese Menschen können die Farben Rot und Grün nicht immer voneinander unterscheiden.

Moderne Intranet-Lösungen basieren zumeist auf einer Template-Architektur, die im Wesentlichen aus zwei Teilen besteht: Ein (X)HTML-Gerüst mit speziellen Markern, die zur Laufzeit durch die Inhalte der Redakteure ersetzt werden und eine oder mehrere Vorlagedateien, die das optische/farbliche Erscheinungsbild beinhalten. Die Vorlagedateien basieren auf leicht veränderbaren CSS-Definitionen (Cascading Stylesheets). Mit Ihren Vorlagedateien bestimmen Sie maßgeblich, inwieweit eine Intranetseite barrierefrei ist, da Sie damit auch Schriftfarben festlegen.

Unabhängig von der einheitlichen Ausstattung der Arbeitsplatz-PCs innerhalb Ihres Intranets, sollten Seiteninhalte (Schrift, Grafiken) so gestaltet sein, dass ihr Kontrast auch auf einem Schwarz-Weiß-Bildschirm ausreichend groß ist, um wahrnehmbar zu sein.

Insbesondere auf einen hohen Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe ist zu achten. Setzen Sie dazu entweder helle Textfarben auf dunklem Hintergrund oder dunkle Textfarben auf hellem Hintergrund ein.

Um den Kontrast zu überprüfen ist es zweckmäßig, kritische Passagen auf einem Schwarz-Weiß-Drucker auszudrucken und den Kontrast im Ausdruck zu bewerten. Sind farbiger Text oder Grafiken nur schlecht lesbar, könnten Mitarbeiter bei der Wahrnehmung der Informationen Schwierigkeiten haben. Passen Sie in solchen Fällen die Farben dieser Elemente in Ihren Stil-Definitionen an.

Vermeiden Sie es, Informationen ausschließlich über Farbe zu transportieren. Wenden Sie stattdessen eine farbunabhängige Darstellung an.

Ein über das Intranet bedienbares Buchungssystem sollte z.B. die Verfügbarkeit einer Ressource nicht ausschließlich über ein farbiges Symbol anzeigen. Beispiel:

ein grüner Kreis mit schwarzer Umrandung bedeutet: Konferenzraum ist frei
ein roter Kreis mit schwarzer Umrandung bedeutet: Konferenzraum ist belegt

Die Farbunterschiede der beiden Grafiken sind für rot-grün-blinde Mitarbeiter nicht erkennbar, verwenden Sie daher farbunabhängige Darstellungsweisen. Beispiel:

ein grüner Haken bedeutet: Konferenzraum ist frei
ein rotes Kreuzchen bedeutet: Konferenzraum ist belegt

In jedem Fall ist für Blinde die Grafik mit einem aussagekräftigen Alternativ-Text ("Konferenzraum frei" bzw. "Konferenzraum belegt") zu versehen. Sollte eine farbunabhängige Darstellung nicht möglich sein, ergänzen Sie die Darstellung um weitere Informationen. Stellen Sie negative und positive Werte nicht nur farblich (300 EUR bzw. 200 EUR) dar, sondern ergänzen Sie diese um ein positives oder negatives Vorzeichen (+300 EUR bzw. -200 EUR).

CSS-Vorlagedateien finden auch im Zusammenhang mit Hyperlinks im Fließtext Anwendung. Achten Sie auf ein einheitliches Schema zur Darstellung von Hyperlinks. Benutzer erwarten, dass Hyperlinks sich nicht nur durch eine farbliche Hervorhebung vom Fließtext unterscheiden, sondern dass sie zusätzlich unterstrichen sind

Stellen Sie sicher, dass für das Layout relevante Grafiken (etwa das Firmenlogo oder automatisch eingefügte Orientierungssymbole) vor wechselnden Hintergrundfarben erkennbar bleiben. Blendempfindliche Mitarbeiter stellen möglicherweise zur Betrachtung des Intranets ein individuelles Farbschema in ihrem Browser ein, da sie die Standard-Darstellung als zu grell empfinden. Daher kann es geschehen, dass Grafiken mit transparentem Hintergrund nicht mehr erkennbar sind, da vielleicht die eingestellte Hintergrundfarbe der Vordergrundfarbe der Grafik entspricht. Verwenden Sie daher Grafiken ohne transparenten Hintergrund.

 

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