PC-Anwender mit manuell-motorischen Einschränkungen bedienen Computer zum Beispiel über Spezialtastaturen. Sie werden benötigt, wenn der manuelle Aktionsradius eingeschränkt ist, oder die Kraft in den Fingern für die Bedienung einer Standard-Tastatur nicht ausreicht.
Menschen mit stark eingeschränkter Motorik und reduzierter Zielgenauigkeit (etwa bei spastischen oder ataktischen Bewegungsstörungen) setzen eine Großfeldtastatur mit einem Tastendurchmesser von 20 oder 26 Millimetern ein.
Abbildung 5: Großfeldtastatur mit vertieft angebrachten und eingerahmten Tasten
Für Menschen mit einem eingeschränkten Aktionsradius, Gelenk- oder Muskelerkrankungen existieren Kleinfeld- und Minitastaturen. Diese speziellen Tastaturen sind im Vergleich zur Normaltastatur um bis zu 50 Prozent verkleinert. Die Tasten solcher Tastaturen reagieren bereits bei geringem Druck und können mit nur einer Hand oder einem Fuß bedient werden. Abbildung 6 stellt eine Fußtastatur dar.
Abbildung 6: Fußtastatur
Neben speziellen Tastaturen existieren auch spezielle Eingabegeräte für Menschen mit manuell-motorischen Einschränkungen zur Simulation einer Computermaus. Kopfmäuse ermöglichen beispielsweise gelähmten PC-Anwendern die Bedienung des PCs allein durch ihre Kopfbewegungen (siehe Abbildung 7). Menschen mit geringer Feinmotorik können Tastenmäuse verwenden. Solche Mäuse umfassen acht Tasten zur Richtungsangabe und vier weitere Tasten, die mit speziellen Funktionen wie Maus-Klick oder Doppelklick. belegt sind und durch einen einzelnen Klick die gewünschte Aktion durchführen.
Abbildung 7: Kopfmaus zur Computersteuerung im Einsatz
Anwender solcher speziellen Eingabegeräte navigieren daher oft nicht mit der Standard-Maus, sondern mit der Tastatur über die Tabulator-Taste oder Tastenkombinationen (siehe auch "Zugang zum PC bei Blindheit").
Die Navigation über die Tastatur kann beim Navigieren auf Intra- und Internetseiten zu einer Barriere werden, wenn Elemente damit nicht erreicht werden können. Dies kann Hyperlinks aber auch durch Skriptsprachen realisierte Funktionen betreffen. Die hinter den Hyperlinks stehende Information oder die Funktion eines Skriptes sind damit nicht nutzbar.
Für Anwender mit eingeschränkter Feinmotorik stellen kleine, nicht skalierbare Elemente oder Elemente, die eine motorisch sehr genaue Bedienung erfordern, Barrieren dar. Um solche Probleme zu vermeiden, sollten die Abstände zwischen aufeinander folgenden Links in einer Liste ausreichend groß und der Fokus bei der Auswahl eines Elements gut erkennbar sein.
Besonders problematisch wird die Bedienung, wenn dem Nutzer nur eine begrenzte Zeit für eine Aktion, etwa das Klicken auf einen Button, zu Verfügung steht.
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